Unter einer Kastration versteht man die Entmannung durch die Amputation des Penis, also die vollständige Entfernung, oder aber der Hoden als Teil der männlichen Genitalien. Eine Fortpflanzung ist damit dauerhaft unmöglich. Unter der Beschneidung hingegen nur die teilweise oder vollständige Abtrennung der Vorhaut vom Penisschaft, meist aus kulturellen oder religiösen Gründen.
In der griechischen Mythologie wurde der Gott Uranos von einem seiner Söhne entmannt. Im mittelalterlichen Recht kam die Entmannung als Bestrafung bei Sittlichkeitsverbrechen zwar vor, wurde aber selten angewandt. Meist wurden für solche Vorgänge speziell angefertigte Schneidwerkzeuge benutzt.
In Deutschland wurde die brutale Strafe mit Beginn des Dritten Reiches 1933 gegen „Gewohnheitsverbrecher“ in das Strafrecht eingeführt und nach Kriegsende 1946 wieder abgeschafft. Das Verlangen, jemanden so drastisch und blutig zu bestrafen, flammt meistens nach sehr schlimmen Verbrechen auf, welche die Menschen besonders stark emotional berühren.
Wenn wir heute an eine Kastration denken, dann kommt uns meist ein Harem in den Sinn. In der Antike bewachte der Eunuch die Frauen eines Oberhaupts - er wurde kastriert und daher vom Herrscher nicht als Rivale betrachtet. Im Gegenteil genoss ein zuverlässiger Eunuch häufig ein hohes Maß an Anerkennung.
Ein Traum, in dem es um den Eingriff der Entmannung geht, ist für den Träumenden sicher ein verstörendes Erlebnis. Auch eine Sterilisation kann als eine Entmannung im Traum interpretiert werden. Der gewaltvolle Vorgang muss als Traumsymbol in der Traumdeutung zum besseren Verständnis mit dem gesamten Traumgeschehen betrachtet werden:
Ist der Träumende derjenige, der entmannt wird, oder führt er die Tat vielleicht selbst an einer anderen Person aus? Auch Tiere können in der Realität und im Traum kastriert werden, am häufigsten sind hier der Hund oder die Katze zu nennen. Aber auch Pferde: Der Wallach ist ein kastrierter Hengst. Ein kastriertes männliches Rind heißt Ochse.
Deshalb sollte bei der Auslegung auch beachtet werden, wer oder was im Traum kastriert wurde. Achten Sie auf die Gefühle, die Sie nach dem Aufwachen in Erinnerung an den Traum empfanden, und ziehen Sie diese in die Traumintpretation mit ein.
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Traumsymbol "Kastration" - Die allgemeine Deutung
Erscheint das Traumsymbol "Kastration" in einem Traum, beinhaltet dieser erfahrungsgemäß sehr starke Gefühle. Für einen Mann ist ein solcher Traum meistens so verstörend oder besorgniserregend, dass man sogar von einem Albtraum sprechen kann.
Innerhalb der allgemeinen Traumdeutung gibt es aber viele Symbole für den Phallus, also den Penis: Auch das Abschneiden der Krawatte, das Abbeißen von einer Banane, das Niederreißen einer Turmspitze oder die Niederlage beim Armdrücken im Traum lassen sich symbolisch als eine Kastration interpretieren. Deshalb ist es sehr wichtig für den Träumenden, auch die Zusammenhänge und Emotionen im Traum miteinzubeziehen.
Das Traumsymbol "Kastration" kann in der allgemeinen Traumdeutung die schlimmsten Ängste eines Träumenden veranschaulichen. Zum einen kann dies in eine sexuelle Richtung gedeutet werden. Der Träumende befürchtet impotent zu werden oder eine Frau sexuell nicht befriedigen zu können.
Zum anderen kann sich in diesem Traumsymbol die Angst des Träumenden zeigen, dass er seine Macht und Kraft in der Wachwelt verlieren wird. Die Kastration im Traum kann auf einen Angriff auf die eigene Männlichkeit in beruflicher oder sportlicher Beziehung hinweisen. Ferner kann darunter auch die Furcht vor einem Feind verstanden werden.
Manchmal gibt das Traumsymbol "Kastration" laut der allgemeinen Traumdeutung einen Hinweis auf die Wünsche und Sehnsüchte, von denen der Träumende sich in der Wachwelt verabschieden sollte. Denn diese sind nicht zu verwirklichen und ein weiteres Festhalten wäre wenig sinnvoll. Ebenso können sich im Traum von der Entfernung des Penis - des "Schwanzes" - Probleme in einer realen Beziehung äußern, in der man sich möglicherweise eingesperrt fühlt und aus der man sich durch den Gewaltakt befreit.
Traumsymbol "Kastration" - Die psychologische Deutung
In der psychologischen Traumdeutung versinnbildlicht das Traumsymbol "Kastration" Schuldgefühle des Träumenden. Auch hinterfragt er womöglich gerade seinen eigenen Wert. Der Träumende befürchtet vielleicht in der Wachwelt zu alt, wenig attraktiv, anziehend oder potent zu sein. Kurz: Als männlicher Träumer hat man wahrscheinlich Angst, seine Manneskraft und Potenz zu verlieren, wenn man von einer Kastration träumt.
Meistens weist die Kastration im Traum außerdem auf allgmeine verdrängte Triebbedürfnisse hin. Dabei kann es auch ein Zeichen für die Zurückweisung des Partners oder Sexualität gedeutet werden.
In manchen Fällen kann das Traumsymbol "Kastration" laut der psychologischen Traumdeutung dem Schlafenden aufzeigen, dass es für ihn schwierig ist, seine männlichen und weiblichen Persönlichkeitsanteile in Einklang zu bringen. Schließlich haben auch Männer weibliche Züge in sich, die sie schwächer oder stärker ausleben. Bei der Verdrängung solcher „weiblichen“ Gefühle können innere Konflikte entstehen, die der Träumende erst verarbeiten muss.
Wenn eine Frau davon träumt, einen Mann zu kastrieren, ist das gemäß des psychologischen Ansatzes der Traumanalyse ein Hinweis für ihren Wunsch, einen Mann aus ihrem Umfeld zu unterwerfen. Das kann der Partner oder Ehemann sein, aber auch der Chef oder Arbeitskollege, der selbst sehr herrisch und bestimmend auftritt.
Traumsymbol "Kastration" - Die spirituelle Deutung
Auf der spirituellen Ebene ist die Entmannung das Traumsymbol für die Opferbereitschaft des Träumenden. In der Traumdeutung bedeutet ein solcher Traum die Bereitschaft, die Sexualität der Spiritualität unterzuordnen.
